Knut Braake hielt in der Veranstaltung Technologieforum „Immersive Design / Digitale Techniken in der Produktentwicklung“ im Designcenter Baden-Württemberg am 5. April 2017 einen interessanten Vortrag. Knut Braake zeigte in seinem Vortrag mit dem Thema „Digital Funktional Dreidimensional – Industrial Design im digitalen Wandel“ die Veränderungen des Designumfangs und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen, anhand von Beispielen aus dem Investitionsgüterdesign, exemplarisch auf.
In der hier folgenden Kurzfassung des Vortrags sind einige der Themenpunkte genannt: Der Produktentwicklungsprozess hat sich durch die Nutzung digitaler Technologien wesentlich beschleunigt, „Time to market“ wurde signifikant verkürzt. Industriedesign ist frühzeitiger in Produktentwicklungen integriert und übernimmt dabei viele Aufgabenbereiche zusätzlich. Es findet eine grundlegende Erweiterung des Leistungsumfangs im Produktdesign und in der Tätigkeit des Designers durch digitale Technologien statt. Das Aufgabenspektrum der Produktdesigner wurde durch digitale Tools und Möglichkeiten grundlegend erweitert. Mit 3D CAD Programmen, die zusätzlich zur eigentlichen Formgestaltung das Engineering, den Modellbau, die Produktgrafik und, bevor überhaupt ein Prototyp erstellt ist, die nahezu realistische Visualisierung und damit die schnellere Vermarktung neuer Produkte ermöglichen. Industriedesigner agieren standortunabhängig und weltweit vernetzt. Der interdisziplinäre Austausch findet durch die digitale Verknüpfung zunehmend einfacher statt. Die Kooperation unterschiedlicher Teams an einer Entwicklung ist durch Nutzung von Daten, die in der „Cloud“ abgelegt sind, weltweit von jedem PC mit Internetzugang möglich. Der gesamte Entwicklungsprozess verläuft, durch die Abstimmung und Variantenerstellung am virtuellen Modell, idealerweise beschleunigt und günstiger.
Die Veranstaltung, die gemeinsam vom VDC (Virtual Dimension Center / Fellbach), AED (Architektur Engineering Design e.V. / Stuttgart) sowie dem Designcenter Baden-Württemberg initiiert wurde, weckte großes Interesse der zahlreichen Fachbesucher und war frühzeitig ausgebucht. Dr. Frederic Waimer vom Bauingenieurbüro Werner Sobek stellte anhand verschiedener Projektbeispiele innovative Entwurfs- und Planungswerkzeuge zur Realisierung komplexer Strukturen in der gebauten Umwelt vor. Der Vortrag von Meyle+Müller widmete sich der Frage, wie Stoffe virtuell entstehen können: Wie können die Eigenschaften eines Stoffes in ein 3DModell einfließen – und wie wird aus dem 3D-Modell ein Bild? Wie bei den vorhergehenden Veranstaltungen der Reihe „Digitale Techniken“ wurden auch an diesem Abend im Anschluss an die Vorträge die Möglichkeit angeboten, in einer Begleitausstellung diverse digitale Techniken und Anwendungen selbst auszuprobieren.
Moderation: Christiane Nicolaus (Design Center Baden-Württemberg)
Referenten: Knut Braake (Braake Design, Stuttgart), Matthias Lange und Dennis Rosenau (Meyle+Müller, Pforzheim), Dr. Frederic Waimer (Werner Sobek, Stuttgart)
Veranstaltungsort: Design-Center Baden-Württemberg, Willi-Bleicher-Str. 19, 70174 Stuttgart
